Mittwoch, 4. Juni 2025
Mehrwertsteuer in der Gastronomie 2025: Aktuelle Regelungen und mögliche Entwicklungen
Die Mehrwertsteuer (MwSt.) ist ein entscheidender Kostenfaktor in der Gastronomie. Während die Steuerbelastung für viele Unternehmen ohnehin hoch ist, hat die Branche in den vergangenen Jahren zahlreiche Änderungen durchlebt – von temporären Steuersenkungen während der Pandemie bis zur Rückkehr zum regulären Steuersatz im Jahr 2024. Die erneute Erhöhung auf 19 % hat zu zahlreichen Diskussionen geführt, und viele Branchenvertreter fordern eine Rückkehr zur ermäßigten Besteuerung. Doch welche Regelungen gelten aktuell? Und gibt es Hoffnung auf eine erneute Senkung?
Rückblick: Mehrwertsteuer in der Gastronomie während der Pandemie
Die Corona-Pandemie hatte massive Auswirkungen auf die Gastronomiebranche. Viele Betriebe mussten vorübergehend schließen oder durften nur unter strengen Auflagen arbeiten. Um die wirtschaftlichen Folgen abzumildern, entschied sich die Regierung im Juli 2020 für eine temporäre Mehrwertsteuersenkung:
5 % Mehrwertsteuer auf Speisen (Juli – Dezember 2020)
7 % Mehrwertsteuer auf Speisen (Januar 2021 – Dezember 2023)
Getränke blieben durchgehend mit 19 % besteuert
Diese Maßnahme sollte die Gastronomie entlasten und den Unternehmen ermöglichen, wirtschaftlich zu überleben. Doch zum 1. Januar 2024 wurde der Steuersatz für Speisen in Restaurants wieder auf 19 % angehoben. Die Rückkehr zum alten Steuersatz sorgte für große Kritik in der Branche, da sich viele Betriebe weiterhin mit hohen Kosten, Inflation und Fachkräftemangel konfrontiert sehen.
Aktuelle Mehrwertsteuer-Regelungen in der Gastronomie (Stand 2025)
Seit dem 1. Januar 2024 gelten folgende Mehrwertsteuersätze für gastronomische Leistungen:
Leistung | Mehrwertsteuersatz |
Speisen im Restaurant, Café, Bar oder Kantine | 19 % |
Getränke (z. B. Softdrinks, Alkohol, Kaffee, Tee) | 19 % |
Speisen zur Mitnahme oder Lieferung ohne zusätzliche Dienstleistung | 7 % |
Luxusprodukte (z. B. Kaviar, Hummer, bestimmte Fleisch- und Käsesorten) | 19 % |
Warum gibt es Unterschiede in der Besteuerung?
Die Unterscheidung zwischen Verzehr vor Ort und Mitnahme/Lieferung basiert auf einer EU-weiten Vorgabe. Sobald ein Gastronomiebetrieb neben dem bloßen Verkauf von Speisen auch Serviceleistungen erbringt (z. B. Bedienung am Tisch, Bereitstellung von Sitzplätzen und Geschirr), wird dies als „Dienstleistung“ angesehen und mit dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 % besteuert.
Speisen, die zur Mitnahme oder Lieferung verkauft werden, fallen hingegen unter die Kategorie „Lebensmittelverkauf“ und profitieren vom ermäßigten Satz von 7 %, solange keine zusätzlichen Dienstleistungen erbracht werden.
Warum ist die Mehrwertsteuererhöhung so problematisch für Gastronomen?
Die Rückkehr zum Steuersatz von 19 % bedeutet für viele Restaurants eine massive finanzielle Belastung. Während der Pandemie konnten die Unternehmen mit der gesenkten Mehrwertsteuer entweder die Preise für Gäste stabil halten oder die zusätzlichen Einnahmen nutzen, um steigende Betriebskosten zu decken.
Mit der Erhöhung auf 19 % haben Gastronomen nun drei Möglichkeiten:
Sie geben die Steuererhöhung an die Gäste weiter, indem sie die Preise anpassen – was zu einer sinkenden Nachfrage führen kann.
Sie übernehmen die zusätzlichen Kosten selbst, was die ohnehin knappen Margen weiter schmälert.
Sie versuchen, Kosten anderweitig zu senken, z. B. durch Reduzierung von Personal oder Einsparungen bei Zutaten – was die Qualität und den Service beeinträchtigen kann.
Viele Gastronomiebetriebe sehen sich gezwungen, die Preise anzuheben, was gerade in Zeiten hoher Inflation auf wenig Verständnis bei den Gästen stößt.
Diskussion um eine erneute Mehrwertsteuersenkung
Seit der Rückkehr zum 19-%-Steuersatz gibt es verstärkte Forderungen aus der Branche, die Mehrwertsteuer erneut zu senken. Besonders der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) setzt sich intensiv dafür ein.
Im November 2024 forderten verschiedene politische Akteure eine Rückkehr zum ermäßigten Satz von 7 % für alle Speisen – unabhängig davon, ob sie vor Ort verzehrt oder mitgenommen werden. Die Argumentation lautet:
Die Gastronomie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit vielen Arbeitsplätzen.
Andere EU-Länder haben bereits niedrigere Mehrwertsteuersätze, was Deutschland im Wettbewerb benachteiligt.
Die Branche kämpft weiterhin mit hohen Betriebskosten und einem massiven Fachkräftemangel.
Eine dauerhafte Steuererleichterung könnte den Unternehmen mehr Planungssicherheit bieten.
Ob eine solche Senkung 2025 umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Bislang gibt es keine verbindliche Entscheidung.
Wie Gastronomen die Mehrwertsteuer effizient verwalten können
Angesichts der komplexen Regelungen rund um die Mehrwertsteuer ist es für Gastronomen entscheidend, den Überblick über die korrekte Besteuerung ihrer Leistungen zu behalten. Digitale Lösungen können hierbei eine wichtige Rolle spielen, um den administrativen Aufwand zu minimieren und die Effizienz zu steigern.
Sundae OS bietet beispielsweise eine integrierte Plattform, die Gastronomen hilft, die Übersicht über die unterschiedlichen Steuersätze für verschiedene Produkte und Dienstleistungen zu behalten. Mit Sundae OS können Betreiber:
Detaillierte Umsatzberichte: Die Software liefert umfassende Berichte über die Umsätze, die nach verschiedenen Steuersätzen aufgeschlüsselt sind. Dies erleichtert die Analyse steuerlicher Auswirkungen und die Planung von Preisstrategien.
Einfache Schnittstellen zu Steuerberatern und Buchhaltungssystemen: Sundae OS ermöglicht die nahtlose Integration mit Buchhaltungssoftware, sodass Gastronomen ihre Steuerverpflichtungen effizient und fehlerfrei abwickeln können.
Durch die Nutzung von Sundae OS können Gastronomiebetriebe nicht nur Zeit sparen, sondern auch sicherstellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist dies besonders wichtig, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Fazit: Was erwartet die Gastronomie 2025?
Die Mehrwertsteuer bleibt ein heiß diskutiertes Thema in der Gastronomie. Die Erhöhung auf 19 % zum Jahresbeginn 2024 hat die Branche stark belastet und viele Restaurants, Cafés und Bars vor neue Herausforderungen gestellt.
Ob es 2025 zu einer erneuten Senkung kommt, ist derzeit unklar. Die Branche hofft auf politische Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Gastronomie zu sichern und langfristig Planungssicherheit zu erhalten. Bis dahin bleibt es für Gastronomen essentiell, ihre Steuerverpflichtungen genau im Blick zu behalten und effiziente Lösungen zur Steuerverwaltung zu nutzen.