Arbeitgebermarketing: So gewinnen und binden Unternehmen die besten Talente
Der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte ist eine zentrale Herausforderung für Unternehmen. Der „War for Talents“ stellt insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) eine schwierige Aufgabe dar, da sie häufig nicht mit internationalen Konzernen konkurrieren können. Doch wie kann ein Unternehmen dennoch als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden? Die Antwort lautet: durch gezieltes Arbeitgebermarketing, auch bekannt als Employer Branding.
Was ist Arbeitgebermarketing?
Arbeitgebermarketing beschreibt den Aufbau und die Pflege einer starken Arbeitgebermarke (Employer Brand). Ziel ist es, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und bestehende Talente langfristig zu binden. Dabei greift das Arbeitgebermarketing auf Methoden des klassischen Personalmarketings zurück.
Mit der Digitalisierung und neuen Arbeitsmodellen wie Remote-Work und Homeoffice hat sich der Arbeitsmarkt gewandelt. Qualifizierte Fachkräfte können sich häufig aussuchen, für wen sie arbeiten möchten. Deshalb ist es wichtiger denn je, sich als Arbeitgeber positiv hervorzuheben und eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen.
Was macht eine gute Arbeitgebermarke aus?
Eine starke Arbeitgebermarke ist wie die DNA eines Unternehmens – sie prägt das Image und die Identität des Unternehmens. Doch was macht eine Arbeitgebermarke attraktiv?
1. Klare Werte und Unternehmenskultur
Mitarbeiter möchten sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Unternehmen sollten daher transparent ihre Werte kommunizieren und diese aktiv leben.
2. Work-Life-Balance und Entwicklungsmöglichkeiten
Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Angebote und Weiterbildungen sind entscheidende Faktoren für viele Bewerber. Unternehmen, die solche Angebote schaffen, punkten bei potenziellen Mitarbeitern.
3. Attraktive Vergütung und Zusatzleistungen
Neben dem Gehalt spielen Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsprogramme oder Kinderbetreuung für viele eine große Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers.
4. Wertschätzende Unternehmenskultur
Eine offene Kommunikation, faire Führung und die Einbeziehung von Mitarbeitern in Entscheidungsprozesse steigern die Zufriedenheit und Loyalität.
Die zwei Formen des Arbeitgebermarketings
Arbeitgebermarketing lässt sich in internes und externes Employer Branding unterteilen.
1. Internes Arbeitgebermarketing (Mitarbeiterbindung)
Ziel: Bestehende Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen binden.
Maßnahmen:
Unternehmenswerte definieren und leben
Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen
Karrierechancen innerhalb des Unternehmens bieten
Gute Work-Life-Balance durch flexible Arbeitsmodelle ermöglichen
Attraktive Vergütung und Zusatzleistungen bieten
2. Externes Arbeitgebermarketing (Mitarbeitergewinnung)
Ziel: Neue Talente auf das Unternehmen aufmerksam machen und für eine Bewerbung begeistern.
Maßnahmen:
Authentische Karriereseite auf der Website mit Mitarbeiterstimmen
Präsenz in den sozialen Medien (LinkedIn, Instagram, Facebook)
Employer-Branding-Kampagnen und Recruiting-Videos
Hochschulmarketing (Kooperationen mit Universitäten)
Bewertungsplattformen wie Kununu pflegen
Die 3 Funktionen des Personalmarketings
Das Personalmarketing übernimmt drei essenzielle Funktionen innerhalb des Arbeitgebermarketings:
1. Personalgewinnung (Recruiting)
Unternehmen setzen gezielte Maßnahmen ein, um Talente für sich zu gewinnen. Dazu gehören Stellenanzeigen, Hochschulkooperationen oder Active Sourcing über LinkedIn.
2. Personalbindung
Mitarbeiterbindung ist essentiell, um Abwanderung zu vermeiden. Eine starke Unternehmenskultur, Weiterbildungen und gute Arbeitsbedingungen tragen zur langfristigen Zufriedenheit der Mitarbeiter bei.
3. Personalentwicklung
Hier geht es darum, bestehende Mitarbeiter weiterzuentwickeln, etwa durch Schulungen, Mentoring-Programme oder Karriereförderung. So können Stellen aus den eigenen Reihen besetzt werden, was dem Unternehmen Kosten spart.
Fazit: Warum Arbeitgebermarketing unverzichtbar ist
Arbeitgebermarketing ist kein Zusatz, sondern eine Notwendigkeit, um im War for Talents bestehen zu können. Unternehmen, die eine starke Arbeitgebermarke aufbauen, profitieren von einer höheren Bewerberqualität, geringeren Fluktuationsraten und einer besseren Außenwahrnehmung.
Unternehmen müssen sich heute aktiv als attraktive Arbeitgeber positionieren – denn nicht mehr nur Arbeitnehmer bewerben sich bei Firmen, sondern Unternehmen müssen sich auch bei potenziellen Mitarbeitern „bewerben“. Eine gezielte Strategie im internen und externen Employer Branding ist der Schlüssel zum Erfolg.